Mit 40 entschied sich der SRF-Radiojournalist Hans Ineichen, seinen beruflichen Horizont zu erweitern. Seine Begeisterung für Rebberge führte ihn zu einem eigenen kleinen Weingut am Bielersee. Der Weg dorthin war lang und arbeitsintensiv.
Seine Stimme ist vielleicht bekannter als sein Name: Hans Ineichen (60) moderiert seit 1987 Informationssendungen beim Schweizer Radio, derzeit bei SRF 4 News. Sein Herz schlägt für den Journalismus, aber nicht nur: «War es das? Oder gibt es noch etwas anderes? Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich etwa 40 war. Gleichzeitig war für mich immer klar, dass ich meinen Beruf nicht an den Nagel hängen würde. Dafür liebe ich ihn viel zu sehr», sagt Hans Ineichen. Die Zweifel aber blieben. Schliesslich suchte er eine Berufsberatung auf, in der sich Journalist und Winzer als geeignete Berufe hinauskristallisierten. «Ich dachte schon damals, dass mir die Arbeit als Winzer gefallen würde. Denn ich mag die Arbeit mit Händen, bin gerne draussen und schätze den Umgang mit Menschen, der im Marketing und Verkauf von Wein zentral ist», sagt Hans Ineichen. Da er vor seinem Geografiestudium mit einer Ausbildung zum Lebensmittelingenieur geliebäugelt hatte, sprach ihn auch die Herstellung eines Lebens- und Genussmittels an.
Bei Winzern geschnuppert
Dennoch sollten noch drei Jahre verstreichen, bis Hans Ineichen erstmals in einem Rebberg arbeitete: 2003 packte er auf dem Weingut eines nach Südfrankreich ausgewanderten Schweizers zwei Wochen bei der Traubenverarbeitung mit an. Schnell merkte er, dass er mehr über die Weinherstellung erfahren wollte. In den darauffolgenden Jahren besuchte er in der Freizeit, die er dank seines 80%-Pensums hatte, entweder Kurse im Weinbauzentrum Wädenswil und bei der Académie du Vin oder arbeitete in einem Weinbetrieb mit, unter anderem bei Georg Fromm in Malans. «Ich verdiente kein Geld, erhielt aber dennoch Lohn. Denn ich hatte mir ausbedungen, den Winzern alle möglichen Fragen stellen zu dürfen. So konnte ich mein Wissen rund um den Weinanbau und die Weinherstellung stetig erweitern», sagt Hans Ineichen.
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BZ: Zwischen Radiostudio und Rebberg
Bild: Karin Meier