Ernährungsumstellungen sind Teil von Mind Body Medicine und immer auf das Krankheitsbild und die Bedürfnisse der jeweiligen Person abgestimmt. Bild: ©IKI

Mind Body Medicine: Aktiv zur eigenen Gesundheit beitragen

Ein Spaziergang im Wald, bewusste Atmung, mehr Gemüse auf dem Teller: Mind Body Medicine stärkt die Gesundheit mit Methoden der Selbstfürsorge – unabhängig davon, ob man erkrankt ist oder ob man gesund altern möchte.

Mind Body Medicine ist ein ganzheitlicher Ansatz der Komplementärmedizin. Er versteht Körper und Psyche als Einheit und stellt die Selbstfürsorge (Self Care) ins Zentrum. Ziel ist es, durch verschiedene, sich ergänzende Methoden die Gesundheit zu fördern, Stress und Beschwerden zu lindern und die Selbstwirksamkeit zu stärken. Zu den angewandten Methoden zählen Bewegung (wie Yoga oder Qigong), Ernährungsumstellungen, Entspannungs- und Atemübungen, Schlafhygiene, Akupressur und andere komplementärmedizinische Self-Care-Methoden sowie natur- und kunstbasierte Ansätze wie Spaziergänge und Malen.

Die Idee dahinter: Viele Erkrankungen haben eine psychische Komponente, allen voran Stress. So verursachen Krankheiten Stress, was den Körper belastet, was die Psyche noch mehr belastet. Diesem Teufelskreis wirkt Mind Body Medicine entgegen. Ihre Methoden werden jedoch nicht nur in der Therapie, sondern auch in der Prävention eingesetzt, wo sie das gesunde Altern unterstützen. Entwickelt wurde der Ansatz in den 1960er- und 70er-Jahren von Herbert Benson von der Harvard Medical School in den USA.

Die passenden Methoden wählen

Die Methoden der Mind Body Medicine bilden eine Art Tool-Box. Aus ihr lässt sich das herausgreifen, was zur jeweiligen Person passt. Die Methoden sind anschlussfähig, sodass sie mit vielen medikamentösen, operativen oder psychotherapeutischen Therapieformen kombiniert werden können. Dies erlaubt eine starke Individualisierung des Behandlungsplans. Dieser Punkt sei zentral, betont die Lehrstuhlinhaberin für Komplementär- und Integrative Medizin der Universität Zürich, Prof. Dr. med. Claudia Witt: «Mind Body Medicine berücksichtigt sowohl die Primärtherapie als auch die persönlichen Lebensumstände und Bedürfnisse. Einer Person, die dauernd am Smartphone und dadurch gestresst ist, würde ich zum Beispiel keine App mit Entspannungsübungen empfehlen. Eine Patientin mit chronischen Rückenschmerzen wiederum erhält ein anderes Sportprogramm als ein Patient mit Fatigue bei Krebs.» Mind Body Medicine trägt ausserdem den One-Health-Ansatz mit. Dieser betrachtet die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als System und nutzt deshalb Interventionen, welche die Umwelt möglichst wenig belasten.

Den vollständigen Artikel gibt es auf millefolia zu lesen.
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